Schlachtruf

Unser Schlachtruf

Auf den Zuruf „Ho Ho Ho“, antwortet das Volk mit „Rupfido“:

Ho Ho Ho – Rupfido

Der Schlachtruf, der seither in der Faschingszeit immer wieder durch die Lande hallt, wurde 1989
aus der Taufe gehoben. Den Hintersinn dieser Worte findet man in dem Megesheimer Dorfnamen
„Schofrupfer“. Im Laufe der Zeit bekamen fast alle Donau-Rieser Gemeinden einen Spott- Namen
durch hellhörige Nachbargemeinden. Meist geschah dies aus eigenem Verschulden oder Unwissenheit,
manchmal aber auch mit ein wenig Nachhilfe. So auch im Falle der Megesheimer,
wie in nachfolgender Überlieferung geschildert:

Die Megesheimer hatten von jeher eine beachtliche Schafherde und waren darüber sehr stolz.
Alle Jahre wurden die Schafe, ob alte oder junge, im Gänsbach fein säuberlich gewaschen und
anschliessend geschoren. Als nun wieder einmal die Zeit der Schafschur gekommen war,
trieben die Dorfbewohner, wie alljährlich mit viel Geschrei und Tam, Tam, die Herde
zur grossen Wäsche. Da kam gerade ein Handwerksbursche, lustig ein Liedlein pfeifend,
ins Dorf marschiert. Verwundert sah er Schafe samt Hirten dem Bach zueilen und so fragte
er einen der Treiber, was da geschehen solle. Als der Bursche die Antwort erhalten hatte,
stach ihn der Haber. Er erzählte, dass er schon weit in der Welt herumgekommen wäre
und noch nirgends habe er erlebt, dass man Schafe wasche und dann schere.
Überall, auch bei ihm zuhause, nehme man einfach die Schafe zwischen die Oberschenkel und
rupfe sie,wie man Gänse rupft, wenn die Federn reif sind oder wenn so ein Vogel auf den
Tisch kommen solle. Dies leuchtete den Megesheimern ja dann auch ein und bald sah man ringsum
die Männer, wie sie die Schafe zwischen ihre Oberschenkel nahmen und zu rupfen anfingen.
Mit dieser für sie ungewohnten Behandlung waren die Schafe aber gar nicht einverstanden.
Sie blökten, wurden unruhig, sie bockten auf, und weil die Knie der Peiniger nicht nachlassen wollten,
befreiten sie sich mit Gewalt und rissen dabei die Rupfer unsanft zu Boden.
Im Nu konnte man einige Dutzend Füsse in der Luft strampeln, die Herde aber davonlaufen sehen.
Der Handwerksbursche aber amüsierte sich dabei köstlich. Dies dauerte aber nur solange,
bis die Megesheimer wieder auf den Beinen standen, denn dann überkam sie die grosse Wut
auf den hinterlistigen Burschen. Sie verfolgten ihn und verdroschen ihn jämmerlich.

Die Episode mit dem Handwerksburschen sprach sich jedoch schnell herum
und man nannte die Megesheimer fortan nun die „Schofrupfer“.

Da man ja als Faschingsnarr unbedingt die Eigenschaft mitbringen sollte,
über sich selbst lachen zu können, wurde aus dieser Begebenheit schließlich
unser Schlachtruf  >>Ho Ho Ho Rupfido<< abgeleitet.

Dabei befinden sich die Megesheimer  in guter Gesellschaft, als da u.a. noch die „Wenzlöscher“
(Munninger), „Hummelwascher“ (Hainsfarther), „Dosköpf“ (Wemdinger) und auch
die „Hungerleider“(Oettinger) wären.